Jackie Chile, Frankreich, USA 2016 – 100min. 4r5e1b

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Eine Woche im Leben einer First Lady 1q2w5j

Gaby Tscharner
Review: Gaby Tscharner

Natalie Portman in einer Paraderolle als First Lady Jackie Kennedy, deren Trauma, das Attentat auf ihren Ehemann aus nächster Nähe miterlebt zu haben, mit viel Stil und wenig Substanz gezeigt wird.

November 1963, eine Woche nach dem tödlichen Attentat auf den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy (Billy Crudup) besucht, der das erste, heiss begehrte Interview mit der First Lady nach der Ermordung ihres Mannes machen will. Widerwillig spricht Jackie mit ihm über das Attentat, die traumatischen Tage danach und ihre Mission, das Andenken ihres Ehemannes zu wahren.

Mit ihren Chanel-Kostümen und Pillbox-Hütchen und später mit dunkelrandigen Sonnenbrillen als Frau Onassis wurde Jackie zur Stilikone. Da sie notorisch pressescheu war und nach dem Kennedy-Attentat kaum mehr Interviews gab, haben jüngere Kinobesucher kaum Ahnung, wie sich Jackie Kennedy bewegte oder anhörte. Deshalb sind wir etwas konsterniert, wenn Natalie Portman meistert den Akzent zwar gut, den Zuschauern bringt er die Figur allerdings nicht näher.

Regisseur Marilyn Monroe erinnert. Sie fürchtet, dasselbe tun zu müssen, warum, wird uns nicht gesagt. Das enorme Vermögen der Kennedy-Familie, die ihr Geld an der Börse und mit Immobilien gemacht hat, hätte sie und JFKs Kinder sicherlich nicht darben lassen.

Lange Strecken des Films konzentrieren sich auf die Nachbildung von Schlüsselszenen in Jackies Leben, wie der Einschwörung von Lyndon B. Johnson als neuer US-Präsident, kurz nach dem Attentat, an Bord von Air Force One. Jackie, die verstörte Witwe, die noch immer das blutige, rosa Deux-Pièce trägt, steht fassungslos daneben. Sie weigert sich, andere Kleider anzuziehen und sagt: "Lass sie nur sehen, was sie getan haben." Wen genau sie damit meint, bleibt unserer Spekulation überlassen.

Jackie ist eine Charakterstudie einer der berühmtesten Frauen der Welt. Aber die Frau im Zentrum des Films wird nie als dreidimensionale Person gezeigt. Ohne die schlimmste Woche ihres Lebens in einen Kontext zu stellen, fehlt uns Information, um die Motivation für ihre Aktionen nachvollziehen zu können. Und das verhindert, dass wir Mitgefühl für Kennedys Witwe entwickeln. Am Ende des Films sind wir so ratlos wie der Journalist, der aus den von Jackie selbst-zensurierten Antworten eine packende Geschichte schreiben soll.

20.02.2024

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Dein Film-Rating 6e3927

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Patrick 333z3h

vor 4 Jahren

Die Mimik von Natalie Portman ist grandios so wie auch die Ausstattung und die Kamera Arbeit,die das Geschehene grandios in Szenen setzt.Die Film Musik wirkt vielmals etwas nervend die eher zu einem Psycho Thriller en würden.Klar man erfährt nicht viel über Jackie,aber wen man sich auf ein kunstvolles und grandios gespieltes Movie einlässt kommt man auf seine Kosten.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 4 Jahren


thomasmarkus 296h7

vor 8 Jahren

Kein leichter Film - und: die s/w Einspielungen: die sind nachgestellt, oder?


asgoodasitgets h1e46

vor 8 Jahren

Wenn man von der ausgezeichneten Natalie Portmann mal absieht sind es leider ziemlich harzige und ziemlich anstrengende 100 Minuten, die man über sich ergehen lassen muss. Am Schluss wusste ich nicht viel mehr über Jackie Kennedy als vorher, leider. Die Figur und der Film als gesamtes sind schwer fassbar. 3 Sterne wegen Natalie Portmann und der tollen Machart und Ausstattung.Mehr anzeigen


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